Tastenspiel
Allgemeine Anforderungen an den Schüler
Wie jedes Instrumentalspiel erfordert auch das Spiel auf Tasteninstrumenten ganz spezivische senso-motorische Fähigkeiten, die stufenweise entwickelt werden müssen.
Die Finger müssen sich an das Anschlagen der Tasten gewöhnen und das Notenlesen muß Schritt für Schritt mit der Bewegung der Hände koordiniert werden.
Zuerst folgen die Augen im Notenbild einem linearen Melodieverlauf durch wechselnde Oktavlagen. Bei zweihändigem Spiel agieren die Hände im Wechsel.
Als nächstes gilt es, zwei Töne gleichzeitig zu spielen. Die Stimmen der beiden Hände laufen erst einmal parallel oder spiegelbildlich. Dann entwickeln sich unabhängige Bewegungen der Hände und rhythmische Verzahnungen.
Zunehmende Differenzierung der Rhythmik fordert zunehmende Verfeinerung der Handmotorik. Das Spiel der beiden Hände muß frei und unabhängig voneinander werden. Gleichzeitiger Einsatz von 2 oder 3 Fingern einer Hand führt zu Akkord-Griffen. Das zu erfassende Notenbild wird immer komplexer.
In diesen Schritten läßt sich das Manualspiel auf Klavier, Spinett, Chembalo, Harmonium und Orgel erlernen.
Zusätzlich werden spezielle Anschlagtechniken sowie gegebenenfalls die Koordination mit dem Spiel der Füße erarbeitet.
Je sicherer der Umgang mit diesen technischen Fähigkeiten wird, um so besser läßt sich ein differenzierter musikalischer Ausdruck im Spiel erarbeiten.
Einstiegsalter
Eine allgemein gültige, pauschale Antwort auf die Frage nach dem günstigsten Zeitpunkt für den Beginn des Klavierunterrichts kann es nicht geben.
Bei entsprechendem Interesse gelingt es bereits Vorschulkindern, kleine Melodien auf dem Klavier zu spielen. Die für den Einstieg in das Klavierspiel so wichtigen senso-motorischen Voraussetzungen sind aber meiner Beobachtung nach bei vielen Kindern eher zwischen 6 und 8 Jahren gegeben.
Häufig wird empfohlen, den Klavierunterricht frühestens mit ca 10 Jahren zu beginnen, weil in diesem Alter schnellere Lernfortschritte zu verzeichnen sind. Trotzdem macht es Sinn, ein hochmotiviertes Kind früher beginnen zu lassen. Es benötigt zwar mehr Zeit für seine Lernfortschritte, spielt dafür aber das Instrument, das ihm am Herzen liegt.
Zu den motorischen Voraussetzungen gehört eine ausreichend große Handspanne. Mit Daumen und kleinem Finger sollte das Kind zumindest eine Quinte, besser noch eine Sexte ohne Anstrengung greifen können. Die Handmotorik sollte so weit entwickelt sein, daß die Finger einigermaßen gleichmäßig über die Tastatur wandern können. Je leichter dies gelingt, um so rascher stellen sich motivierende Übungs- bzw. Lernerfolge ein. Auch sind an das Lesen gewöhnte Augen für die rasche Entwicklung der Auge-Hand-Koordination von Vorteil, da diese das Notenbild leichter verfolgen können.
Das Melodicaspiel verlangt zusätzlich die Koordination der Atmung.
Die Tastatur von Klavier, Keyboard, Melodica, Harmonium oder Orgel ist einem Kind, das beim Elementaren Musizieren auf Metallophon und Xylophon bereits nachhaltig Erfahrungen sammeln konnte, schnell zugänglich. Deutlich sichtbare und hörbare Lernfortschritte sind allerdings auf keinem der Instrumente ohne regelmäßiges Üben zu erreichen. Motivation und Leistungsbereitschaft sind daher neben den senso-motorischen Voraussetzungen ein wichtiges Kriterium, wenn nach einem guten Zeitpunkt für den Einstieg in den Klavierunterricht gesucht wird.
Instrumente im Unterricht
Kleingruppen (2-3 Schüler), werden auf meinen 2 Keyboards (Tastatur 1x gewichtet und 1x ungewichtet) und meinem elektrischen Klavier unterrichtet.
Für Keyboardschüler ist es auf Dauer erfahrungsgemäß besser, wenn sie ihr eigenes Instrument mitbringen.
Das Harmonium dient ausschließlich zu Demonstrationszwecken.
Unterrichtsgruppen
Unterschiedliches Lerntempo der Schüler kann sich rasch negativ auf den Lernfortschritt der einzelnen Schüler auswirken. Dabei ist es völlig unerheblich, worin der begründet ist. Klavier oder Keyboard stellen sehr komplexe Anforderungen an den Schüler. Daher empfehle ich beim Erlernen dieser Instrumente, nach Möglichkeit Einzelunterricht zu buchen.
Tasteninstrumente
Bei der Wahl des Instruments gilt es verschiedene Eigenheiten zu berücksichten:
Klavier
Das Klavier beeindruckt durch seinen enormen Tonumfang. Trotzdem ist es gar nicht so schwer, sich darin zurecht zu finden, wenn man erst einmal verstanden hat, welchen Gesetzen die Anordnung der Tastatur folgt.
Wer sich ernsthaft für das Klavierspiel interessiert, sollte möglichst keinen Umweg über ein "Einsteigerinstrument" wie Keyboard oder Melodica machen. Wenn man sich sofort an den großen Tonraum gewöhnt, braucht man sich später nicht mehr umstellen. Auch ist es wichtig, daß beide Hände von Anfang an auf einer gewichteten Tastatur trainiert werden.
Der Klang eines akustischen Klavieres lebt. Die ungedämpften Saiten und der ganze Klangkörper resonieren. Damit kann sich ein elektrisches Klavier nicht messen. Dennoch hat es durchaus auch Vorteile. Es muß nicht regelmäßig gestimmt werden und bietet je nach Ausstattung viel Abwechslung durch gesampelte Klänge und Keyboardfunktionen. Das wichtigste Argument für ein elektrisches Klavier ist die Möglichkeit, mit Kopfhöhrer zu üben. Das schont die Nerven der Mitbewohner und Nachbarn. ;o)
Keyboard
Typisch für das Keyboardspiel ist das Erarbeiten von Akkordgriffen für die linke Hand, während die rechte Hand Melodien spielt.
Konsequenter Weise gehört auch der Einsatz der Rhythmusmaschine von Anfang an dazu.
Alle guten Keyboards lassen sich auch in einen Piano-Modus umschalten, der erlaubt, das Instrument wie ein Klavier zu spielen. Allerdings ist der Tastaturumfang des Keyboards wesentlich kleiner, als der eines Klavieres.
Es gibt gewichtete und ungewichtete Tasten. Dadurch entsteht ein völlig anderes Spielgefühl in den Händen.
Ein Keyboard mit gut gesampelten Klangen historischer Instrumente läßt sich per Knopfdurck in ein Spinett, ein Harmonium oder eine kleine Manualorgel verwandeln. Das bringt viel Spaß und Abwechslung beim Üben.
Melodica
Die Melodica wird in verschiedenen Formen und Tonlagen, sowie mit unterschiedlichem Tonumfang gebaut.
Weitere Bezeichnungen:
- Blas-Harmonica
- Claviola
Der typische Klang einer Melodica rührt von den Stimmzungen her. Diese werden wie in Mundharmonika und Akkordeon durch vorbeiströmende Luft in Schwingung versetzt. Mit dem Akkordeon hat die Piano-Melodica außerdem die Tastatur gemeinsam. Während jedoch die Luft im Akkordeon mittels eines Blasebalgs durch die Ventile zu den Zungen gedrückt wird, wird sie in der Melodica mit dem Mund hinein geblasen.
Melodica Soprano und Melodica Alto werden mit rechteckigen Knopftasten bespielt. Die chromatische Tonleiter reicht über 2 Octaven. Die Knöpfe sind wie eine Klaviertastatur angeordnet, können aber mit rechter und linker Hand von beiden Seiten her gegriffen werden. Bei Melodicas mit Klaviatur ist das nicht möglich.
Melodicas mit Klaviatur konnten sich als eigenständiges Instrument durchsetzen. Gleichzeitig wird das Melodicaspiel aber auch als Vorbereitung auf das Musizieren mit dem Akkordeon gesehen.
Der Tonumfang der Piano-Melodicas ist unterschiedlich. Er reicht bei den Hohner-Instrumenten von 26 bis 36 Tasten.
Zum zweihändigen Spiel benötigt man eine große Melodica mit Blasschlauch. Die legt man vor sich auf den Tisch ... und hat vermutlich bald den Wunsch, an einem richtigen Klavier oder wenigstens an einem Keyboard oder E-Piano zu sitzen. Denn für solche Instrumente ist die Melodica kein Ersatz.
Für Schüler, die an Tasteninstrumenten interessiert sind, aber noch nicht so recht wissen, in welche Richtung sie tendieren, ist die Melodica jedoch ein interessanter Einstieg.
Eine Melodica läßt sich leicht in die Tasche stecken und z.B. mit in die Schule nehmen. An vielen Schulen wird es gern gesehen, wenn sich Kinder mit ihren im Privatunterricht erlernten Instrumenten im Schulorchester einbringen.
> Weitere Informationen zur Melodica
> Melodica-Unterricht
Unterrichtsentgelte
Gruppenunterricht für 4-8 Kinder nur für Melodica!
monatlicher Beitrag für
- 45 min
- 4 - 8 Kinder 27 €
- 3 Kinder 35 €
- 2 Kinder 53 €
- 30 min
- 2 Kinder 37 €
- Einzelunterricht 70 €
Keine zusätzlichen versteckten Kosten durch Mitgliedsbeitrag!
Es wird ein Unterrichtsvertrag abgeschlossen.
Kündigung jederzeit (!) möglich. Kündigungsfrist 3 Monate.