Labialpfeifen
(c) E. Stennes-Falter
Das Funktionsprinzip der Labialpfeifen (Lippenpfeifen) ist stets gleich:
Der Luftstrom trifft auf eine scharfe Kante (Labium), wird dort geteilt und verwirbelt. Dadurch gerät die Luftsäule im Instrument in Schwingung. Ist die Schwingung unregelmäßig, entsteht ein rauschendes Geräusch. Ist die Schwingung regelmäßig, entsteht ein klarer Ton.
Um eine regelmäßige Schwingung zu erzeugen, muß der Luftstrom in einem ganz bestimmten Winkel auf die den Luftstrom teilende Anblaskante treffen. Genau darin besteht die Kunst des Flötisten: das korrekte Anblasen der Rohrkante.
Um dies zu erleichtern, bearbeitete und formte man die Anblaskante. Dann erfand man Mundstücke mit Kernspalt, um den Luftstrom optimal auf die zu einem Labium geformte Anblaskante zu lenken.
Beispiele
(c) stennes-falter
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Flöten können nicht nur von Mund geblasen sondern auch mit Hilfe mechanischer Vorrichtungen über ein Windkanalsystem angesprochen werden. Das ist das Grundprinzip aller Pfeifen-Orgeln, ganz gleich, ob es sich um eine riesige Kirchenorgel oder um eine kleine Drehorgel handelt.
Schauen und lauschen:
Die Vielfalt der Labialpfeifen ist sehr groß. Für weitergehende Web-Suche eine (unvollständige) Namensliste. Die einzelnen Begriffe sind mit der Bildersuche verlinkt.
Manche Instrumente haben mehrere Bezeichnungen:
- Kolbenflöte = Lotusflöte = Lotuspfeife = Zugflöte
- Schiedsrichterpfeife = Signalpfeife = Trillerpfeife
- Wasservogelpfeife = Zwitscherpfeife
Bezeichnungen, die für verschiedene Instrumente benutzt werden:
Bezeichnungen, die sich auf spezielle Bauweise, Stimmung oder Tonumfang beziehen:
Kleine Pfeifen:
Bootspfeife Hundepfeife Sambapfeife Zwitscherpfeife
Flöten:
Barockflöten Echoflöte Obertonflöte Renaissanceflöten Stockflöte
Bezeichnungen, die sich auf das Material beziehen, aus dem die Pfeifen (im weitesten Sinne) gemacht sind:
Bambusflöte Blechflöte Holzflöte Keramikflöte Knochenflöte Kunststoffflöte Tonflöte