29.4.2019 Montag
Die netten Japanerinnen erfragten, ob im Großraumtaxi für mich noch Platz sei. Mit meinem kleinen Handgepäck war das kein Problem. So konnte ich gemütlich mit den anderen Okarinafreunden frühstücken und brauchte nicht in aller Frühe zum Bahnhof laufen.
10.20 ging es los Richtung Flughafen
Als das Flugzeug startete, schüttete es wie aus Eimern. Ich hatte wieder einen Fensterplatz und konnte beobachten, wie die Regentropfen die Scheibe zunächst senkrecht und dann mehr und mehr diagonal die Scheibe hinunter rannen. Schließlich jagten sie waagerecht nach hinten ... und dann war die Scheibe trocken.
Die meiste Zeit sah ich wie gebannt nach draußen ...
Und schon waren wir auf dem Kölner Flughafen.
Ein kleines Resumé
Mir hat das Wochenende sehr gut getan. Aktives Musizieren mit Gleichgesinnten auf einem Instrument, das Zuhause kaum jemand kennt, Instrumente testen, Neues entdecken, viel schöne Okarinamusik in unterschiedlichsten Stilen hören ...
Gerne hätte ich noch viel mehr Zeit gehabt. Denn irgendwann ist der Punkt erreicht, wo man kaum noch etwas aufnehmen kann und eine Pause braucht. Im Nachhinein entdeckte ich z.B. auf dem Rand eines Fotos eine Okarina, die ich vielleicht gekauft hätte. Ich war an dem Stand vorbei gelaufen ohne zu erkennen, dass da etwas sehr Interessantes für mich lag. Wie schade!
Beim Durchsehen meiner Fotos fielen mir verschiedene Fragen ein, die hier und dort ungeklärt geblieben waren. Oder ich vermisste Fotos von Dingen, die ich intensiv betrachtet hatte. Sollte es eine weitere Chance geben, noch ein Okarinafestival zu besuchen, will ich mir eine Strategie überlegen, dass sich das möglichst nicht wiederholt. Aber völlig vermeiden lässt sich das wohl nicht.
Fotografieren ersetzt mir das Notizen schreiben. Wenn zwischendurch auch noch kurze Videos aufgenommen werden, ist der Akku spätestens nach einem halben Tag leer. Aufgrund der Erfahrungen während der letzten Reisen, hatte ich dieses Mal ein sehr leistungsfähriges Powerpack dabei. Das hat sich bewährt!
Ich war oft hin und her gerissen zwischen Marktbesuch und Konzertbesuch. Das Pendeln zwischen beidem tat mir gut. Ich hatte immer einen Platz, wo ich entspannt sitzen und zuhören konnte.
Vor Antritt der Reise meinen Terminkalender mit allem, was ich sehen/hören/erleben wollte zu füttern, war eine gute Idee. So verpasste ich keinen der Termine, die ich mir aus dem umfangreichen Programm herausgepickt hatte. Wenn sich der Alarm bemerkbar machte, konnte ich immer ohne Stress entscheiden, was mir wichtiger war: bleiben, wo ich gerade war oder losziehen ...
Die Entscheidung, Bologna dieses Mal sausen zu lassen, war schon Zuhause gefallten und ich habe sie nicht bereut. Wäre ich gefahren, hätte mir die Zeit auf dem Okarinamarkt gefehlt.
Das Konzert in Castenaso interessierte mich zwar, weil ich auch gerne die anschließende Führung mitgemacht hätte, doch war es mir zu viel Aufwand dafür mit einem Taxi durch die Gegend zu fahren. In Budrio fand exakt zur selben Zeit ein anderes Konzert statt. Da konnte ich zu Fuß hin laufen.
Dass in Budrio so vieles zu Fuß erreichbar war, gefiel mir sehr gut. Das Hotel war nur 10 Fußminuten vom Zentrum entfernt. Da dort während des Festivals fast ausschließlich Festivalbesucher wohnten, konnte man sich während des Frühstücks austauschen und gegebenenfalls für irgendwelche Aktivitäten verabreden. Am letzten Tag tauschten wir uns über unsere Rückreisepläne aus und so kam es, dass ich mit den Japanerinnen zusammen zum Flughafen fuhr.
Das Angebot an Okarinas war sehr vielseitig und umfangreich. Beim Stöbern wurde meine Wunschliste immer länger! ^o^
Aber wie heißt es so schön: Wünschen darf man sich alles! Aber man muss ja nicht gleich alles kaufen. Dann würden ja gar keine Wünsche mehr übrig bleiben.
Lohnt sich so eine Reise, wo man doch die Möglichkeit hat, Okarinas im Internet zu bestellen?
Ja, auf jeden Fall! Probiert man eine Okarina auf dem Markt aus, weiß man, was man kauft. Da Portokosten und unter Umständen auch noch Importkosten für Auslandssendungen oft nicht gerade wenig sind, hat man einen Teil der Reisekosten schnell heraus, wenn man mehr als eine Okarina kauft.
Vermisst habe ich die asiatischen Okarinabauer. Nicht einen einzigen konnte ich entdecken.
Unter den asiatischen Musikerinnen und Musikern entdeckte ich sowohl vertraute als auch neue Gesichter.
Wäre schön, wenn man sich noch einmal wiedersehen könnte!
Das gemeinsame Musizieren in wechselnden Gruppen, mit Musikern, zu denen man sonst nur via Internet Kontakt hat, die vielen Konzerte und die anschließenden Treffen in den Gassen, auf dem Markt, in kleinen Parks, Cafés ... ist das, was dem Festival in dieser kleinen italienischen Stadt seinen Flair gibt. Wer als Fremder nur ein wenig über den Markt schlendert, kann das vermutlich nicht so genießen wie jemand, der dort gute alte Bekannte und Freunde aus aller Welt trifft. Ein großes Dankeschön an Fabio Galliani und dem Orgateam des Festivals. Es war wunderbar und hat große Freude gemacht!
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