10.5.2015
(c) E. Stennes-Falter
Mitbringsel vom 40. Töpfermarkt Frechen
Gestern und heute fand der 40. Töpfermarkt auf dem Rathausplatz Frechen statt. Bei traumhaft schönem Wetter war es ein Genuss, an den zahlreichen Tischen entlang zu schlendern und die
unterschiedlichsten kreativen Arbeiten zu betrachten. Geschirr, dekorative Plastiken sowohl figürlich als auch abstrakt gestaltet. Was da alles aufgebaut worden war, war wirklich
sehenswert.
Natürlich hielt ich die ganze Zeit Ausschau nach Toninstrumenten. ....
Endlich hörte ich aus der Ferne ganz leise Flötentöne ...
... und fand den kleinen Stand mit Takács-Ocarinas.
Árpád Takács‘ Ocarinas sind die ungarische Variante der kleinen Gefäßflöten. In Ungarn werden sie nach einem Märchen auch Birnenflöte oder Birnenmusi genannt. Daher die Birne unter dem Schriftzug. Um welches Märchen es da geht, konnte ich bislang leider nicht heraus finden.
Die Takács-Ocarinas gibt es in verschiedenen Größen/Tonarten. Man hat die Wahl zwischen unglasierten und glasierten Modellen. Ich hatte den Eindruck, dass die Glasur keinen Einfluss auf den Klang
der Instrumente hat. Auf der Webseite eines Mittelaltermarktes fand ich den Hinweis, dass die Takács-Ocarinas bei ca. 1000°C gebrannt werden.
Die runden Muschel-Ocarinas (Shell) haben 6-Fingerlöcher und 2 Daumenlöcher, die ähnlich einer Blockflöte in linearer Folge gespielt werden. Sie haben einen schönen weichen Klang. Ich durfte
verschiedene Instrumente anspielen und mir aussuchen, welche mir vom Klang her am meisten zusagte.
Mich interessierten aber vor allem die 9-Loch-Travers-Ocarinas. Das ist eine Griffweise, die ich so noch bei keinem anderen europäischen Okarinabauer gesehen habe. Wie bei einer Blockflöte greift
die rechte Hand 4 und die linke Hand 3 Fingerlöcher. Dazu kommen dann noch die beiden gleich großen Daumenlöcher. Der Tonumfang reicht von 1 bis #9 oder 10. Das hängt davon ab, mit welchem
Blasdruck man spielt. Die Grifffolge stimmt im unteren Bereich der Tonleiter mit dem "deutschen" Blockflöten-Griffsystem überein. Lediglich die Tonstufen 8 und 9 (auf einer C-Ocarina das c'' und
d'') weichen von der gewohnten Griffweise ab. Als Blockflötenspieler kann man dieses Instrument daher im Prinzip sofort spielen.
Einige unglasierten Instrumente sind mit einem Stern markiert.
Beim Testen fiel mir ein Instrument auf, dessen Stimmung aus dem Rahmen fiel. Es war deutlich dunkler als die anderen. Zuhause bestätigte später das Stimmgerät, was ich vermutet hatte. Diese
Ocarina war nicht in F, sondern in E gestimmt. Ihr Klang sprach mich sofort an. Die musste mit.
Ob ich Fotos für die Webseite machen dürfte, fragte ich die nette Verkäuferin. Sie strahlte. Na, klar!
Meine neue Okarina mit 9 Grifflöcher:
Nachtrag
Ein Jahr später nahm ich ein Stimmgerät mit, um Okarinas ganz gezielt nach Tonart auswählen zu können. Ich fand noch eine wunderbar klingende 9-Loch-Okarina is Es.
Auch wenn diese beiden Okarinas schön klingen, sind es keinesfalls Konzertokarinas. Sie werden alle als F-Okarinas angeboten. Als ich die Intonation einer ganzen Serie von Instrumenten prüfte,
fiel diese aber unterschiedlich aus. Da habe ich mir dann ausgesucht, was mir am besten gefiel. Wer ein leise und sanft klingendes Instrument für das unbegleitete Spiel Zuhause sucht, kann an
diesen Instrumenten durchaus seine Freude haben. Wenn sie so wie meine beiden Exemplare nur dann funktionieren, wenn man sie ganz zart anbläst, sind sie im Vergleich zu Konzertokarinas deutlich
leiser. In einer hellhörigen Mietwohnung ist das sicherlich ein Vorteil.
Diese Instrumente findet man nicht nur auf Märkten. Ich sah sie auch schon wiederholt auf Secondhand-Verkaufsportalen. Für mich war es wichtig, die Instrumente testen zu können, um zu
kontrollieren, ob sie wenigstens in sich selbst stimmig intoniert sind und vom tiefsten bis höchsten Ton gut ansprechen.
Und so klingt sie:
Der Tonraum meiner ersten Takács-Ocarina reicht von e' bis gis''. Die zweite startet mit Es.
Mit Grundton F würde der Tonraum von f' bis a'' reichen.
Ihre Stimmlage entspricht einer F4, E4 oder Es4
Zum Vergleich:
Tonraum barocker Alt-Blockflöten: f' bis f''' / g' bis g'''
Tonraum barocker Tenor-Blockflöten: c' bis c''' / d' bis d'''
Noten für die 9-Loch Travers Okarina
Speziell auf den Tonraum der 9-Loch Travers Okarina abgestimmte Notenhefte kenne ich keine. Aber es ist kein Problem für mich, solche Noten in professioneller Form zu erstellen.
Für 1 Euro je Melodie können Sie sich bei mir eine Melodiensammlung mit Noten und Tabular zusammenstellen lassen. Mindestbestellung 10 Melodien. Fordern Sie per e-mail meine Titelsammlung inclusive Preisliste für verschiedene Druckformate und Portokosten an. Gerne können Sie auch selbst Musiktitel vorschlagen.
Bei Ihren Titelvorschlägen beachten Sie bitte:
1. Die gewünschten Melodien dürfen nicht dem Copyright unterliegen!
2. Wenn mir die gewünschten Melodien unbekannt sind, benötige ich von Ihnen eine frei zugängliche Notenvorlage.
3. Abhängig von der Länge Ihres gewünschten Titels kann der Preis für eine Melodie auch höher als 1 Euro ausfallen. Beachten Sie in diesem Fall den Kostenvoranschlag.
Andere 9-Loch Travers Okarinas
Chris Heuer/6th Street Ocarina (USA) stellt ebenfalls Travers-Ocarinas mit 9 Löchern
her. Sie haben dasselbe Griffsystem wie die 9-Loch Okarinas von Takáks. (Grifftabelle). (Webseite seit 2019 deaktiviert)
Liste der Blogeinträge über Okarinas von Árpád Takács
Informationen zur Okarina auf dieser Webseite
>> Double-Ocarinas / Pendant-System
>> Ocarina-Stimmsysteme / Griffsysteme
>> Blog-Sammlung zum Thema Ocarina