Zuwachs für meine Hopf Akkord-Zither-Sammlung

Bericht vom 7. 6. 2013

Anlässlich des bevorstehenden Zitherworkshops bestellte ich Gestern Morgen bei der Zupfinstrumentenmanufraktur C. Robert Hopf eine neue 6-Akkordzither. Heute Mittag stand der Postbote bereits mit dem großen Paket vor der Tür. Das ging schnell!

Meine erste Hopf-Zither kaufte ich in den 1980ger Jahren. Damals war auf den Etiketten noch "musima" zu lesen. Nach der Wende entdeckte ich meine Zither Anfang der 1990ger Jahre auf der Frankfurter Musikmesse auf dem Stand vogtländischer Instrumentenbauer und lernte so den Hersteller meiner Zithern, Jörg Hopf, persönlich kennen.

Das war die Gelegenheit, mit ihm die traditionelle Anordnung der Akkorde zu diskutieren, die sehr willkürlich war und so einige Nachteile hatte. Mit meinem Vorschlag, die aus Sicht der Musiklehre völlig unsinnige Anordnung der Akkorde durch eine Anordnung in Quintfolge zu ersetzen, setzte er sich sehr aufgeschlossen auseinander. Bis sich diese Idee endgültig durchsetzen konnte, dauerte es zwar etwas. Doch heute ist sie bei neuen Instrumenten Standard.

Da ich mit meinen alten Hopf-Akkord-Zithern gute Erfahrungen gemacht hatte, beschaffte ich nach und nach für Unterricht und Workshops 3 verschiedene neue Hopf-Zithern.

1. vollchromatische Gitarrenzither

  • Tonraum der Melodiesaiten: 2 Oktaven  c1 bis c3
  • Besaitung: je Ton 1 Saite > insgesamt 25 Saiten
  • übliche Beschriftung mit Klaviatur ergänzt

2. 4-chörige 6-Akkord Gitarrenzither

  • Tonraum der Melodiesaiten: 2 Oktaven  c1 bis c3
  • Besaitung: je Ton 1 Saite > insgesamt 25 Saiten
  • übliche Beschriftung mit Klaviatur ergänzt
  • 6 Akkorde mit je 4 Saiten

3. 7-chörige 6-Akkord Mandolinzither

  • Tonraum der Melodiesaiten: 2 Oktaven  c1 bis c3
  • Besaitung: je Ton 2 Saiten > insgesamt 50 Saiten
  • übliche Beschriftung
  • 6 Akkorde mit je 7 Saiten

 

Die 2-oktavige Gitarrenzither ohne Akkordsaiten hat eine handliche Größe, mit der auch Vorschulkinder zurecht kommen können. Man sollte sie mit dem Instrument aber natürlich nicht allein lassen, sondern den korrekten Umgang mit den Saiten beaufsichtigen. Wiederholt konnte ich beobachten, wie sehr die Kinder den Klang der Saiten genießen. Ein Unterlegblatt verhilft direkt bei den ersten Versuchen zu einer erkennbaren Melodie und motiviert zum Üben. Da das Zupfen wesentlich höhere Ansprüche an die Feinmotorik stellt, als das Schlagen mit Hand oder Schlägel, müssen die Melodien kurz, übersichtlich und mit einfacher Rhythmik sein. Durch regelmäßiges Üben wird die Feinmotorik stark gefördert. Dementsprechend lassen sich Schwierigkeitsgrad und Länge der Melodien nach und nach immer mehr ausbauen.

Die Melodiebesaitung der 4-chörigen 6-Akkord Gitarrenzither entspricht der Besaitung der 2-oktavigen Gitarrenzither ohne Akkorde. Auf beiden Instrumenten können dieselben Unterlegnoten verwendet werden.

Die in Quintfolge angeordneten Akkorde haben 4 Saiten. Für eine einfache Akkordbegleitung ist das völlig ausreichend. Die Akkorde verbreitern das Instrument um rund 2/3. Grundschulkinder kommen mit der Größe dieses Instruments gut klar. Ich setze es gerne ein, um die Grundlagen der Koordination von Melodie und Begleitung zu vermitteln.

Bei beiden Instrumenten ließ ich eine an eine Klaviatur erinnernde Grafik anbringen. Die gleichmäßig angeordneten Saiten werden mit diesem "Tastenmuster" optisch gegliedert. Das erleichtert die Orientierung. Wer dieses Muster von Keyboard, Klavier und Orgel oder von den verschiedenen Malletinstrumenten (z.B. Glockenspiel, Metallophon, Marimbaphon, Vibraphon) her gut kennt, findet dadurch auch ohne Unterlegnoten einen schnellen Zugang zum Tonraum der Akkordzither.

Das Instrument auf dem nächsten Foto ist eine alte 4-chörige 6-Akkordzither mit Mandolinbesaitung. Das bedeutet, die Melodiesaiten sind doppelt aufgezogen. Durch diese Verdopplung klingt das Instrument wesentlich voller und lebendiger. Auch dann, wenn man es schwebungsfrei gestimmt hat. Durch eine leichte Verstimmung der beiden Saiten entsteht ein Tremoloeffekt. Ich bevorzuge den möglichst schwebungsfreien Klang.

6-Akkordzither mit Mandolinbesaitung
4-chörige 6-Akkordzither mit Mandolinbesaitung

Die 7-chörige 6-Akkord Mandolinzither hat auf 7 Saiten erweiterte Akkorde. Dadurch werden Arpeggien über 2 Oktaven möglich. Das macht die Musik wesentlich klangvoller und verleiht der Akkordbegleitung mehr Glanz. Dafür investiere ich die längere Arbeitszeit beim Stimmen gerne.

6-Akkordzither mit Mandolinbesaitung
7-chörige 6-Akkordzither mit Mandolinbesaitung

Die Firma C. Robert Hopf hat eine weit zurück reichende Firmengeschichte. Das Angebot umfasst nicht nur die hier vorgestellten Modelle. Die gezeigten Einsteiger-Instrumente werden auch in Kundenwünschen entsprechenden erweiterten Formen angeboten. Die größten standardmäßig lieferbaren Modelle haben 9 Akkorde und sind auch mit Dur/Moll Besaitung erhältlich. Der Bereich der Melodiesaiten umfasst bei den großen Modellen 2 ½ Oktaven Tonraum ( g - c´´´).

Pflege der Instrumente

Die Pflege der Instrumente ist unkompliziert. Bei ordnungsgemäßer Aufbewahrung ist die Stimmung ziemlich stabil. Dass die Tonhöhe nach einiger Zeit absackt, ist normal. Für das Nachstimmen benutze ich ein Orchesterstimmgerät. Mit dieser Unterstützung sind die 25 Melodiesaiten der Gitarrenzithern schnell wieder auf die korrekte Höhe gezogen. Bei einer Mandolin-Zither dauert das Stimmen wegen der doppelten Saitenzahl zwar länger. Doch wer gelernt hat, Schwebungen zu hören und zu kontrollieren, zieht die Zwillingssaiten recht flink auf die Höhe der ersten Saite. Der Lohn für die zusätzliche Mühe ist ein vollerer Klang des Instruments.

Stimmschlüssel und Zitherring

Um die Decke der Instrumente unter den Saiten reinigen zu können, bastelt man sich am besten einen Zitherwischer aus einem festen Streifen Pappe und einem Mikrofasertuch.

Der Pappstreifen sollte etwa 4cm breit sein. Die Länge muß so bemessen sein, dass alle Bereiche der Zither-Decke damit erreichbar sind. Das Mikrofasertuch legt man einmal um den Pappstreifen und näht es zu einem langen Schlauch zusammen. Diesen Schlauch kann man später von der Pappe abziehen und waschen.

Die mir bekannten zum Kauf angebotenen Zitherwischer sind nicht waschbar. Die Pinselhaare werden mit einem Metallstreifen zusammengehalten, der die Zitherdecke verkratzen kann, wenn man das Pinselende unter die Saiten schiebt. Besser ist es, sich einen separaten Reinigungspinsel zuzulegen.

Für die Aufbewahrung nutzt man am besten einen stabilen Koffer, der das Instrument optimal vor mechanischen Belastungen schützt. Die stabile Kofferwand und das eingearbeitete Polster schützen außerdem vor plötzlichen Schwankungen der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit. Einen Teil meiner Instrumente bewahre ich in meinen Instrumentenschränken lediglich in ihren Lieferkartons auf. In einem gleichmäßigem Raumklima ist das kein Problem.